Von Zimmerkategorien zu Umsatzmaschinen: Hotelvertrieb neu denken im KI-Zeitalter
- GauVendi
- 25. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Die Liebe der Hotellerie zur Tradition hat sich still und heimlich zu einem unsichtbaren Umsatzkiller entwickelt. Die Kategorisierung von Zimmern wurde jahrzehntelang nie hinterfragt - nicht, weil sie perfekt war, sondern weil Technologie Alternativen unmöglich machte.
Was früher als „Best Practice“ galt, entzieht heute in einer von Technologie und verändertem Konsumentenverhalten geprägten Welt Hotels ihre Preishoheit und Individualität.
Um die Zukunft zu gestalten, müssen wir die Vergangenheit verstehen. Was damals funktionierte, ist heute nicht mehr die richtige Antwort.
Über Jahre war das Vertriebsmodell:
Hotel bauen.
Zimmer in wenige virtuelle Kategorien clustern (je weniger, desto besser).
Diese Kategorien auf allen Kanälen bepreisen und verkaufen.
Drittanbieter-Buchungsplattformen haben diese Struktur zementiert und Hotels auf Preisvergleichslisten zu austauschbaren Boxen degradiert.
Skaleneffekte und Kapital gewinnen die Oberhand; die Individualität geht in einem Meer der Gleichförmigkeit unter. Und seien wir ehrlich: Es grenzt an Heuchelei, wenn Hoteliers OTAs kritisieren, ihre Vertriebsstrategien aber dennoch nach deren Regeln ausrichten. Am Ende zählt: „Heads in Beds.“
Doch genau hier wirkt der stille Killer: keine plötzliche Krise, sondern eine schleichende Erosion von Wert, Individualität und Preismacht. Zahlen belegen es: Laut Phocuswright entscheiden sich über 70 % der Konsumenten bei OTA-Buchungen in erster Linie nach dem Preis. Mit anderen Worten: Genau das, worauf Hotels stolz sind - Individualität – wird am Point of Sale ausgelöscht.
Warum eigentlich?
Warum gleichen wir Angebot und Nachfrage auf diese Art ab? Warum hat nie jemand hinterfragt, ob Hotelerlebnisse nicht anders verkauft werden könnten?
Erfahrene Hoteliers erinnern sich: Früher gab es mehr Zimmerkategorien, und gebucht wurde per Telefon oder E-Mail. Vertriebsmitarbeiter agierten als persönliche Reservierungsagenten, übersetzten Zimmerattribute in Vorteile und stellten sicher, dass Gäste das Zimmer bekamen, das wirklich zu ihren Bedürfnissen passte - ein Erfahrungswissen, das in den Köpfen von Menschen, nicht in Systemen lebte.
Doch mit GDS und Internet als dominante Distributionskanäle wurde alles weiter vereinfacht: weniger Kategorien, standardisierte Beschreibungen, weniger Wahlmöglichkeiten - nur um Systeme handhabbar zu machen und Konsumenten nicht zu überfordern.
Die Ironie: Technologie hat sich weiterentwickelt. Konsumenten haben sich weiterentwickelt. Aber die Distributionsstandards? Die sind stehen geblieben.
Und weil Distributionsplattformen keinen Anreiz haben, sich zu ändern, der Hotelmarkt zu fragmentiert ist, um sie zu zwingen, und Gäste nicht hinterfragen, was sie nicht kennen, bleibt alles beim Alten.
Denken Sie an Ihre letzte Beschwerde
War es der Kronleuchter in der Lobby? Wohl kaum. Es war das Zimmer: zu laut, zu klein, falsche Aussicht. Und die bittere Wahrheit?
Vielleicht stand das perfekte Zimmer zwei Türen weiter leer - doch Ihr Vertriebssystem ließ es den Gast nie buchen.
Das ist der wahre Preis veralteter Zimmerkategorien: nicht nur entgangener Umsatz, sondern auch verlorenes Vertrauen, geringere Loyalität und negative Weiterempfehlungen.
Hören Sie auf, Mittelsmänner Ihre Strategie bestimmen zu lassen
Im Zeitalter von LLMs, REST APIs, MCP-Standards und smarter Konnektivität müssen Hoteliers nicht länger mit der stumpfen Waffe „vereinfachte Kategorien“ arbeiten.
Die Alternative heißt Dynamisches Inventar.
Statt die Produktpalette durch starre Kategorien zu begrenzen, entstehen konsumentengetriebene Produkte, die mit denselben physischen Zimmern verknüpft werden können - oft 2-3 Produkte pro Raum.
Sie verkaufen nicht mehr nur eine Kategorie, sondern gleich mehrere Varianten, und das System weist automatisch das am besten passende Zimmer zu.
So entstehen viel ansprechendere, gästezentrierte Produktlabels:
Doppelzimmer, Obergeschoss
Walk-in-Dusche, Mittlere Etage, 2 verbundene Zimmer
Susannes Lieblingszimmer (für Aussichtsliebhaber)
Vergleichen Sie das mit: Standard, Deluxe, Superior. Was bedeutet „Standard“ überhaupt? Wenn ein Gast einfach nur ein ruhiges Zimmer mit großem Bett will, ist der Name irrelevant.
Warum ist das etwas anderes als „Attribut-Verkauf“?
Die Branche spricht seit Jahren über Attribut-Verkauf - Zuschläge für Balkon, hohe Etage, Aussicht. Doch die Adoption blieb gering, weil die Systeme es nicht hergaben.
Die Nachfrage ist allerdings gewachsen. Laut einer Mews-Umfrage priorisieren 68 % der Reisenden heute maßgeschneiderte Erlebnisse gegenüber traditionellen Loyalitätspunkten (Hospitality Tech, Travel Daily News).
Bei Gen Z und wohlhabenden Reisenden sind es sogar über 80 %.
Doch Attribut-Verkauf bleibt ein Aufsatz auf der Kategorie. Das Zimmer selbst bleibt unverändert. Daraus entstehen operative Probleme: Was, wenn ein Gast den Zuschlag nicht zahlt, aber trotzdem in einem solchen Zimmer landet? Ergebnis: Inkonstanz, unzufriedene Gäste, Stress für das Team.
Dynamisches Inventar ist anders. Es verwandelt Features in komplette Produkte. Ein Balkon wird zum „Sunset-View für Weinliebhaber.“ Eine ruhige Lage zum „Peaceful Corner Retreat.“ Das sind keine Aufschläge, sondern fertige Produkte, die buchbar sind - gestaltet nach Gästebedürfnissen. Hinter den Kulissen bleibt die Flexibilität, mehrere Produkte auf dasselbe Zimmer zu mappen.
Mehr Flexibilität, nicht weniger
Ein häufiger Einwand: Mehr Produkte = weniger Flexibilität. Doch das Gegenteil ist der Fall. Dynamisches Inventar erhöht die Flexibilität, weil ein Zimmer über verschiedene Produkte verkauft werden kann:
Obergeschoss mit Stadtblick
Ruhiges Eckzimmer mit Early Check-in
Kingsize-Bett mit Arbeitsplatz und Balkon
Sobald ein Zimmer verkauft ist, verschwindet es automatisch aus allen verbundenen Produktvarianten. Gäste sehen nur das, was wirklich verfügbar ist - und Hoteliers behalten maximale Kontrolle.
Fazit: Dynamisches Inventar ist der Gamechanger
Die veraltete Zimmerkategorisierung ist der stille Killer von Umsatz, Individualität und Gästetreue. Dynamisches Inventar dreht den Spieß um - und Hoteliers, die bereits mit GauVendís Dynamic Matching arbeiten, berichten von:
+20 % Umsatzsteigerung dank smarter Produktgestaltung und Preispräsentation
Deutlich höherem Direktbuchungsanteil
Doppelt so hoher Conversion Rate
+30 % Verbesserung bei Gästebewertungen
Die Zukunft des Hotelvertriebs liegt nicht in Kategorien, sondern in Produkten, die Gäste wirklich wollen - dynamisch gematcht, zum richtigen Zeitpunkt, zum richtigen Preis.
👉 Mehr Infos zu Dynamic Matching mit Dynamischem Inventar: info@gauvendi.com



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